Für eine neuartige Tourismus-Plattform qualmten die Programmierer-Köpfe

Den Lebensunterhalt sicherte ego.-START.


Fast wie aus dem Lehrbuch hätte die Gründung von uTime ablaufen können. Idee – Businessplan –Geldgeber – Idee verwirklichen. Dann kamen Turbulenzen. Doch der Reihe nach.

Die Idee zu einer neuartigen Tourismus-Plattform kommt dem Hallenser Martin Rosenbusch während seiner Reisen als Rucksacktourist: Eine Community für kleine Anbieter oft sehr spezieller touristischer Erlebnisse und deren Nutzer. So mancher Geheimtipp könnte hier weitergegeben werden. Marktfähig? Der Diplomkaufmann arbeitet am Businessplan.

Er stellt sein Vorhaben bei Univations, dem Hochschulgründernetzwerk Sachsen-Anhalt Süd, vor. Das empfiehlt ihm die Teilnahme am Businessplanwettbewerb der Investitionsbank - uTime gehört zu den Gewinnern. Martin Rosenbusch findet dabei Leute, die er dringend braucht. Drei Programmierer. Doch woher das Startkapital nehmen?

Univations empfiehlt, sich um Förderung aus dem ego.-START-Programm zu bemühen. „In unserer Situation waren Coaching und eine Machbarkeitsstudie keine Option“, blickt der 33-Jährige zurück. Für eine Markteinführung, die ebenfalls gefördert wird, war es zu früh. So beantragt Martin Rosenbusch bei der Investitionsbank das Gründerstipendium. 18 Monate lang erhalten die Programmierer monatlich je 1.200 Euro. Ohne das Gründerstipendium würde es uTime heute nicht geben.

Das Portal geht im Mai 2014 ins Netz. Nun müssen ihr die Kinderkrankheiten ausgetrieben werden. Doch das Team hat sich auseinander entwickelt. Die Programmierer scheiden aus.

Martin Rosenbusch lässt sich nicht entmutigen. Mit gutem Grund, denn uTime wurde Landessieger des INNOVATIONSPREIS-IT 2014. Die Bewerbung 2014 um den "Hugo-Junkers-Preis für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt", für den die nächste Bewerbungsfrist am 1. Oktober 2015 endet, brachte Publicity. Seine Hartnäckigkeit hat sich gelohnt. „Ich habe Programmierer gefunden, aber viel Zeit verloren“, zieht Martin Rosenbusch sein Fazit und so sehr die Förderung durch die ego.-Existenzgründeroffensive geholfen hat, 18 Monate seien recht kurz. „Danach geht die Gründung erst richtig los. Andere mussten aufgeben.“ Martin Rosenbusch ist in der väterlichen Firma angestellt und hat viel Freiheit, sich um seine Geschäftsidee zu kümmern. " Vielleicht wird uTime die angesagteste Plattform für individuelle Freizeitgestaltung.“

In der neuen Förderperiode wird die Unterstützung der Gründer noch stärker ganzheitlich betrachtet. Sie erfolgt entlang des gesamten Gründungsprozesses von der Pre-Seed-Phase bis zur Wachstumsphase, teilt das Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt mit.

Autorin: Renate Wähnelt

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